Borgentreich (red). Gut besucht war die öffentliche Diskussion „Biogas mit Zukunft – Chancen für Landwirtschaft, Wärme und Klimaschutz“, zu der der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Borgentreich am Mittwochabend in den Kinosaal der Familie Dohmann eingeladen hatte. Landwirtinnen und Landwirte, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, über die Perspektiven für Biogasanlagen in der Region ins Gespräch zu kommen.
Impulse aus Politik und Praxis
Zum Auftakt sprach Norwich Rüße, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag NRW. Er betonte die Relevanz der Energiequelle Biogas und ging auf aktuelle politische Rahmenbedingungen ein. Anschließend schilderten die Landwirte Alexander Hake und Heiner Winter die unterschiedlichen Strukturen ihrer Anlagen und erläuterten, welche Auswirkungen politische Vorgaben auf ihre Betriebe haben. Die Runde wurde durch die erfahrene Kommunalpolitikerin und Grünen-Landratskandidatin Martina Denkner ergänzt.
Herausforderungen und Chancen
In der Diskussion zeigte sich, dass viele Betreiber grundsätzlich bereit sind, ihre Anlagen weiterzuentwickeln. Angesprochen wurden die stärkere Nutzung von Abwärme in Wärmenetzen sowie der Einsatz von Reststoffen und alternativen Kulturen wie Kleegras. Zugleich wurde deutlich, dass auslaufende Förderungen und neue Vorgaben die wirtschaftliche Perspektive erschweren.
Ein zentrales Thema war zudem die kommunale Wärmeplanung, die ab 2028 für alle Städte und Gemeinden verpflichtend wird. Biogas könne hier ein entscheidender Baustein sein, um eine klimafreundliche, verlässliche und dezentrale Wärmeversorgung sicherzustellen.
Positives Fazit
Moderatorin Lena Jacobi fasste den Abend zusammen: „Die Diskussion hat gezeigt, dass es bei allen Unterschieden ein gemeinsames Ziel gibt: eine dezentrale Energiewende mit Wertschöpfung hier vor Ort. Biogas kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten, wenn wir Landwirtschaft, Politik und die lokale Wärmebranche zusammenbringen. Der Abend hat bewiesen, wie wertvoll dieser Austausch ist und wir wollen ihn unbedingt fortsetzen.“
Foto: Grüner Ortsverband Borgentreich