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Montag, 23. Dezember 2024 Mediadaten
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Kreis Höxter (TKu). Die Kriminalität in Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr mit 1.366.601 Straftaten um 13 Prozent zugenommen. Auch im Kreis Höxter ist eine deutliche Zunahme zu verzeichnen. Man sei wieder auf dem gleichen Niveau wie vor Corona, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der Kreispolizeibehörde Höxter mit Landrat Michael Stickeln, Polizeidirektor Christian Brenski und Kripo-Chef Peter Hentschel. Der Kreis Höxter stehe aber im Vergleich zum Landesdurchschnitt besser da, sowohl was die Anzahl der Delikte betrifft, so wie auch die Aufklärungsquote, sagte Landrat Michael Stickeln. Mit der Rückkehr zur Normalität nach Corona ist auch die Zahl der im Jahr 2022 erfassten Straftaten im Kreis Höxter nach den geringeren Werten der Vorjahre deutlich angestiegen und liegt damit auf dem Niveau der Jahre 2013-2016. 7.065 Straftaten wurden 2022 bei der Kreispolizeibehörde Höxter registriert. Das sind 1.416 mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zum zweitniedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre im Vorjahr ist die Zahl der erfassten Straftaten damit in 2022 um 25 Prozent angestiegen. 

Im landesweiten Vergleich stehe der Kreis Höxter dennoch und nach wie vor sehr gut da, wie der Landrat betonte. Als vergleichende Kennziffer werde hierzu auch die „Kriminalitätshäufigkeitszahl“ (KHZ) berechnet, das bedeutet: Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner. Der Kreis Höxter liegt mit einer KHZ von 5.047 sowohl unterhalb des Durchschnitts in Ostwestfalen-Lippe (5.349) als auch unterhalb des Landesdurchschnitts in Nordrhein-Westfalen (7.624). Die Aufklärungsquote beträgt im Kreis Höxter 60,16 Prozent, die beste Aufklärungsquote von ganz Ostwestfalen, was Landrat Stickeln ebenfalls positiv hervor hob. Dazu trage die Kreispolizeibehörde Höxter einen erheblichen Anteil bei, so Stickeln. Die genauen Zahlen aufgeschlüsselt vorgestellt wurden durch Kripo-Chef Peter Hentschel. Erfasst wurden in der Jahresstatistik 2022 laut Hentschel nur die Fälle, die in diesem Jahr zum Abschluss kamen. Es fallen daher auch Fälle aus dem Vorjahr hinein und andere in dieses Jahr, wie der Kripo-Chef erläutert. Sehr gut angenommen werde das Angebot, eine Strafanzeige über das Internet zu stellen. Auch wenn das einen größeren Aufwand für die Polizei bedeute, so würde diese Art der Anzeige ein „Dunkelfeld aufhellen“, weil sich viele Menschen nicht trauen würden, den Weg zur Polizei anzutreten. Daher halte man die Hürde bewusst so gering wie möglich. Viele Straftaten seien außerdem sehr leicht zu verhindern, wenn Tatgelegenheiten erst gar nicht ermöglicht würden: Bei 78 Prozent der Diebstahlsdelikte aus Kraftfahrzeugen seien die Pkw nicht abgeschlossen gewesen, betonte Peter Hentschel. 

Die Anzahl der Delikte der Gewaltkriminalität stieg von 192 auf 293 Fälle. Die Aufklärungsquote beträgt hier 81,23 Prozent. Die unter 21-Jährigen machen 45,16 Prozent der Tatverdächtigen bei Raub, räuberischer Erpressung und 25,35 Prozent der Tatverdächtigen aller Straftaten aus. Der Diebstahl nahm um 668 Fälle (45,57 Prozent) zu. Die Diebstahlsdelikte (ohne Ladendiebstahl) gehören mit insgesamt 1.782 Fällen zu den sehr schwer aufklärbaren Delikten. Mit einer Aufklärungsquote von 18,80 Prozent erzielte die Kreispolizeibehörde Höxter in diesem Bereich aber einen guten Wert im Vergleich zum Landesdurchschnitt. 263 Straftaten wurden in Zusammenhang mit Häuslicher Gewalt begangen, im Vorjahr 2021 waren es 147 Fälle. Eigentlich hätte diese Zahl während der Corona-Pandemie höher sein müssen. Hentschel geht aber davon aus, das sehr viele Taten aufgrund der geschlossenen Einrichtungen und Institutionen wie Kindergärten und Schulen erst gar nicht zur Anzeige gebracht worden sind. Die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist um 45 Straftaten gestiegen. Die Anzahl der angezeigten Vergewaltigungen/schweren sexuellen Nötigungen ist gesunken. Im Jahr 2022 sind 49 Wohnungseinbruchsdiebstähle in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst worden. Zur Anzeige gebracht wurden im Jahr 2022 67 Wohnungseinbrüche. Das bedeute, das nicht jeder Einbruchsversuch auch gleichzeitig zum Erfolg geführt habe. 

Jugendkriminalität: Der größte Anteil der Jugendkriminalität läge im Diebstahlsbereich. 36,73 Prozent bzw. 198 der ermittelten Tatverdächtigen beim Diebstahl seien Kinder (ab 8 Jahre), Jugendliche und Heranwachsende bis 21 Jahre (2021: 28,80 Prozent bzw. 144 Tatverdächtige). Der Anteil der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz an der Gesamtkriminalität betrug 7,37 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 94,63 Prozent. Im Jahr 2022 waren im Kreis Höxter sechs Todesfälle im Zusammenhang mit Drogenmissbrauch zu verzeichnen. Es wurden 118 Verkehrsteilnehmer beim Führen eines PKW unter Rauschgifteinwirkung festgestellt. Nach der Vorstellung der genauen Zahlen, die in diesem Bericht als Statistik in mehreren Bildern unten angeführt sind, appellierte Kripo-Chef Peter Hentschel an die Bevölkerung, Straftaten möglichst sofort zur Anzeige bringen, Beratungsangebote anzunehmen und Tätern keine Tatgelegenheiten zu ermöglichen. 

Foto: tku 

 

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