Kreis Höxter/Warburg (red). 111 Wildunfälle sind der Polizei im Kreis Höxter seit Anfang November gemeldet worden. Allein in der Zeit von Mittwoch, 15. November, 18.25 Uhr bis Donnerstagmorgen, 16. November, 7.45 Uhr, haben die Beamten zehn Wildunfälle aufgenommen. Die Unfallstellen sind über das gesamte Kreisgebiet verteilt. Die Tiere queren Verkehrswege ohne Warnung - zu jeder Tages- und Nachtzeit. Auch dort, wo kein Warnschild steht. Viele Tiere, wie etwa das Reh, sind in der Morgen- und Abenddämmerung besonders aktiv. Gerade zu dieser Zeit sind auch viele Berufspendler unterwegs.
Deshalb gilt grundsätzlich: Fuß vom Gas im Wald und an unübersichtlichen Wald- oder Feldrändern. Unbedingt die Wildwechsel-Schilder beachten und das Tempo reduzieren. Häufig ist vor besonderen Gefahrenstellen oder Gegenden mit hoher Wilddichte das Gefahrzeichen >Wildwechsel< angebracht. Das Tempo sollten in diesem Fall deutlich herabgesetzt werden. Bei plötzlich auftauchendem Wild auf der Fahrbahn können 80 km/ h schon zu hoch sein. Die Fahrbahnränder sollten im Auge behalten und ein Sicherheitsabstand zum rechten Fahrbahnrand eingehalten werden. Weiter heißt es in der Pressemitteilung: Ein Wild kommt selten allein - deshalb sollte stets mit mehreren Tieren gerechnet werden! Wild verhält sich auf der Straße unberechenbar - Tiere verlassen die Fahrbahn nicht immer auf dem kürzesten Weg, sondern laufen oft vor dem Fahrzeug her. Wenn Wild auf der Straße steht, sollten Autofahrer nur bremsen, wenn kein Auffahrunfall mit dem nachfolgenden Fahrzeug droht. Ist die Fahrbahn sonst frei, sollte konsequent gebremst, gehupt und abgeblendet werden, damit das Wild einen Fluchtweg finden kann. Auf keinen Fall sollten Autofahrer das Risiko eines unkontrollierten und plötzlichen Ausweichmanövers eingehen. Sie könnten gegen einen Baum prallen oder in den Gegenverkehr geraten. Dann sollten sie lieber geradeaus in Richtung des Tieres fahren.
Wenn es passiert ist ... - selbst bei größter Vorsicht kann es zum Unfall kommen, dann gilt:
- Unfallstelle absichern
- Gegebenenfalls Verletzte versorgen.
- Das Tier von der Straße entfernen, um nachfolgende
Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Fassen Sie das Wild
möglichst nur mit Handschuhen, Lappen oder ähnlichem an
(Tollwutgefahr).
- Tier nicht mitnehmen - nehmen Sie das überfahrene Tier niemals
einfach mit! Sonst droht Ihnen eine Anzeige wegen Wilderei.
- Zur Vermeidung von Schwierigkeiten bei der Regulierung durch die
Versicherung melden Sie Wildschäden unverzüglich bei der
nächsten Polizei- und Forstdienststelle. Außerdem: Verletztes
Wild kann aufgespürt werden und im Notfall von seinen Leiden
erlöst werden. Schäden bei einem Unfall mit Wild sind am eigenen
Fahrzeug in der Regel durch die Kfz-Teilkaskoversicherung
gedeckt - vorausgesetzt, es handelt sich um so genanntes
Haarwild“.
Grundsätzlich gilt: Vorausschauendes Fahren und ein erhöhtes Gefahrenbewusstsein helfen, folgenschwere Wildunfälle zu vermeiden. Umsichtiges Handeln und die Ruhe bewahren, erleichtert, am Unfallort notwendige Maßnahmen sicher zu koordinieren.