Kreis Höxter (red). Betrüger lassen sich immer wieder etwas einfallen, um an Sachen anderer Leute zu kommen. Gerade der Versandhandel wird nach den Angaben der Polizei Höxter von den Betrügern oftmals ins Visier genommen. Um kostenlos an Ware zu gelangen, suchen Betrüger beispielsweise gezielt leerstehende Häuser oder Wohnungen in Mietshäusern aus und bestücken die dazugehörigen Klingelschilder sowie Briefkästen mit Namen. An diese Adresse wird anschließend Ware bestellt.

Der Vermieterin eines Mehrfamilienhauses aus dem Kreis Höxter fiel auf, dass auf dem Klingelschild und dem Briefkasten einer ihrer Wohnungen Namensschilder mit unbekannten Namen angebracht wurden, obwohl die Wohnung derzeit gar nicht vermietet ist. Kurz darauf bemerkte sie einen Paketabholschein mit einem unbekannten Namen in ihrem Briefkasten. „Diese Betrugsmasche ist nicht neu. Den sogenannten Versandhausbetrug hat es schon gegeben, als Waren noch über Listen aus dem Katalog bestellt wurden, statt per Mausklick im Internet“, so die Polizei Höxter. Bei Häusern und Wohnungen die nicht bewohnt sind, hinterlassen die Paketdienste eine Benachrichtigungskarte im Briefkasten oder geben die Waren bei Nachbarn ab. Später klingeln die Betrüger bei einem angeblichen Nachbarn, um das Paket in Empfang zu nehmen.

Oftmals werden die Pakete bereits vor der Haustür abgefangen. Sollte der Benachrichtigungsschein der Post im Briefkasten landen, lassen sich diese leicht von den Tätern mit Nachschlüsseln öffnen. Anschließend begeben sich die Betrüger zur Post und holen das Paket ab. So geschehen vor einigen Wochen bei einer Postfiliale im Kreis Höxter. Hier konnte der Betrüger offenbar unter Vorlage eines gefälschten Ausweises ein hochwertiges Smartphone erlangen.

Wie viele solcher Betrugsfälle es im Kreis Höxter bereits gegeben hat, ist derzeit nicht bekannt. Das Dunkelfeld dürfte jedoch hoch sein. Die Polizei bittet die Bürger, in ihrer Nachbarschaft darauf zu achten, ob sich Personen an Klingelschildern und Briefkästen zu schaffen machen, obwohl die dazugehörigen Häuser oder Wohnungen unbewohnt sind. Auffälligkeiten sollten unverzüglich der Polizei gemeldet werden, Telefon 0 52 71/96 20 oder per Polizeinotruf 110.