Hardehausen (red). Das traditionelle Jahrestreffen der Schützenvorstände aus dem Stadtgebiet Warburg stand im Zeichen der Vernetzung. In 2017 angedachte Themen wurden konkretisiert. So entstand nicht nur ein vollständiger Email- und Whatsapp-Verteiler aller 15 Vorsitzenden, sondern in kleinen Arbeitsgruppen wurden konkrete Themen erarbeitet. Ein Austausch darüber, wie etwa ein zukünftiger König darüber informiert wird, was ihn erwartet, wenn er den Vogel abschießt (Termine, Kleidung, Finanzen, Hofstaat ...) oder wie Werbung verbessert werden kann, wurde vereinbart. Ebenso sollen Erfahrungen darüber, wenn Abläufe beim Schützenfest verändert wurden, über die neuen Kanäle ausgetauscht werden. Am Samstagvormittag stellte Burkhard Isermann die Geschichte des Ortes und des Heimatschutzvereins Welda vor. Anschließend präsentierte Jonas Leineweber, Jungschütze aus Schwaney bei Paderborn und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Paderborn, das groß angelegte Forschungsprojekt „Tradition im Wandel" über das Schützenwesen in Westfalen. In Kooperation mit der Warsteiner Brauerei
wurden verschiedene Thesen abgefragt, sowohl bei gezielt gewählten Schützenvereinen als auch online bei interessierte Schützen und Nicht-Schützen. 7 000 Personen beteiligten sich an der Online-Umfrage und belegten damit schon indirekt die Attraktivität des Schützenwesens in dieser Region. Die Werte Heimat, Sitte und Glaube belegen genau in dieser Reihenfolge ihre Position nach Bedeutung. Höchst spannend die Erkenntnis: Je jünger die Personen, desto traditionsorientierter die Antwort. Die Bedeutung von Uniformen und Orden nahm ab, je älter die Person war. Offenheit für Frauen als Mitglieder zeigten umso mehr Menschen, je älter sie wurden. Im kommenden Jahr sollen weitere Ergebnisse der Studie vorgestellt werden, vor allem mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Vereine.