Warburg/Marsberg/Steinheim/Schmallenberg (red). Zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde zählt es, u. a. dafür Sorge zu tragen, drohende Brand- und Explosionsgefahren zu beseitigen und Brände wirksam zu bekämpfen, sowie ausreichende technische Hilfe bei sonstigen Unglücksfällen vorzuhalten. Somit sind die Gemeinden ebenfalls dazu verpflichtet, den zweiten Rettungsweg zur Verfügung zu stellen.

Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg

Um diese Aufgaben zu erfüllen, müssen die örtlichen Feuerwehren entsprechend ausgestattet sein. Beispielsweise benötigen die Städte Marsberg, Warburg, Steinheim und Schmallenberg für die Sicherstellung des zweiten Rettungsweges bei Gebäuden jeweils eine Drehleiter.

Daher haben diese vier Städte trotz großer Entfernungen über Kreisgrenzen hinweg beschlossen, die Beschaffung von vier Drehleitern im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit gemeinsam vorzunehmen. Bei der Beschaffung der Drehleitern wird mit einem Gesamtvolumen von mehreren Millionen Euro gerechnet.

Idee entstand bereits 2018

Die Idee zur gemeinsamen Beschaffung entstand zwischen den Leitern der Feuerwehren Marsberg und Warburg bereits 2018 und ist ein deutliches Zeichen dafür, dass interkommunale Zusammenarbeit bei gutem Willen der Beteiligten sehr gut funktionieren kann. Zunächst wurden über die Leiter der Feuerwehr die weiteren Mitstreiter-Städte Steinheim und Schmallenberg gefunden und feuerwehrintern zahlreiche Abstimmungsgespräche durchgeführt.

Die Beschaffung der Drehleitern fand schnell in allen vier Kommunen eine fraktionsübergreifende Zustimmung. Mit Hilfe der technischen Ausschreibung sollen vier einheitliche und baugleiche Drehleitern beschafft werden.

Den Weg für die gemeinsame Beschaffung hat in Warburg der Rat der Hansestadt bereits in der Sitzung am 07.11.2023 freigemacht und einer gemeinsamen Beschaffung zugestimmt

Außerordentlich gute interkommunale Zusammenarbeit

Durch dieses gemeinsame Projekt gibt es nicht nur Vorteile in Bezug auf Kostenvergünstigungen, sondern es steht vor allem die enge Zusammenarbeit zwischen den vier Feuerwehren und Verwaltungen der Kommunen im Vordergrund.

Warburgs Bürgermeister Tobias Scherf betont die Bedeutung dieser außerordentlich guten interkommunalen Zusammenarbeit: „Diese interkommunale Zusammenarbeit ist ein wichtiges Instrument des Miteinanders, stärkt die Leistungsfähigkeit der Kommunen, bündelt das Know-How der verschiedenen Wehren und sorgt am Ende für eine optimale Lösung im Standard für die Feuerwehren und bei der Wirtschaftlichkeit für die beteiligten Kommunen“.

Das gemeinsame Ziel im Blick

Dabei sei die Einigung auf gemeinsame Ausschreibungsgrundlagen sowie Ausstattungen der Drehleiter eine herausragende Leistung, die deutlich macht, dass die Leiter und Kameraden der Feuerwehr das gemeinsame Ziel bestmöglich im Blick hatten.

„Dies ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass man bei einer Rundreise von Schmallenberg über Steinheim, Warburg und Marsberg rund 260 Kilometer zurücklegen muss“, so Bürgermeister Scherf.

Am 27. Februar haben sich die Bürgermeister mit ihren Wehrleitern zur Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung zum Vergabeverfahren der Herstellung und Lieferung der vier Drehleitern getroffen.

Aktuell wurde die Ausschreibung europaweit veröffentlicht und es wird mit einem Ergebnis noch vor den Sommerferien gerechnet.

Auslieferung der Drehleiter in 2027

Für die Hansestadt Warburg wird der Drehleiterwagen (DLK 23/12) der Marke Magirus der Freiwilligen Feuerwehr Warburg (Baujahr 1999), 2000 in den Dienst gestellt, durch das künftige Fahrzeug ersetzt. Dabei wird die Auslieferung der neuen Warburger Drehleiter für das Jahr 2027 geplant.

Foto: Stadt Masberg